Unser neuer Trainer, Co-Trainer und Sportchef

Von der Pfalz in die Hofmatten

 

Handball, 2. Liga: Wohlen hat einen neuen Trainer, Co-Trainer und Sportchef

Nach der Saison wird Generoso Chechele sein Traineramt abgeben – und wird neuer Sportchef. Ingmar Steiger übernimmt. Der 44-Jährige aus Deutschland sieht im Team viel Potenzial: «Wenn die Trainingspräsenz stimmt, ist vieles möglich.»

Wohler Anzeiger, Stefan Sprenger

Er ist nicht auf den Mund gefallen. Unkompliziert, witzig und er weiss, wie man mit dem harzigen Ball umgeht. Ingmar Steiger wird in der nächsten Saison die erste Mannschaft der Wohler Handballer trainieren. Schon sein Vater spielte in der 2. Bundesliga. Und so kam auch er zum Handball. In der Jugendzeit spielte er mit dem TV Offenbach um die deutsche Meisterschaft, später war er auf der Rückraum-Mitte-Position aktiv in der dritthöchsten Liga. Immer in seiner Heimat, der Pfalz (Nähe) Kaiserslautern).

«Die jungen Spieler sind talentiert»

Wegen des Jobs und Verletzungen beendete er seine Karriere. Beruflich spülte ihn das Leben nach Mailand, wo er noch in der 2. Liga Handball spielte. «Um Anschluss zu finden, weil Handballer überall auf der Welt gesellig sind», wie er meint. Und jetzt ist er in der Schweiz gelandet. Seine Freundin arbeitet in einer leitenden Funktion als Ärztin im Kantonsspital Baden. Er ist noch bis September in seiner Heimat Deutschland bei einem Energieversorger angestellt – und ist aktuell auf Jobsuche in der Schweiz.

Ingmar Steiger ist in Seengen zu Hause – und hat auch vor, hier zu bleiben. Deshalb sagt er auch Ja, als er angefragt wurde, ob er Interesse hätte, die erste Mannschaft von Handball Wohlen zu übernehmen. «Eigentlich wolle ich nur ein bisschen in der zweiten Mannschaft spielen und mal ein Bierchen trinken, aber jetzt wird es eben mehr», sagt der 44-Jährige. Er hat sich Spiele des «Eis» in der 2. Liga angesehen und sofort gemerkt, dass viel Potenzial da ist. «Die Halle ist perfekt. Die jungen Spieler sind talentiert. Ich glaube, aus dieser Mannschaft kann man sehr viel rausholen.»

Es steht und fällt mit dem Trainingsfleiss

Das Problem ist die Trainingspräsenz. «Wenn man nur sechs Spieler im Training hat, kann man nichts gewinnen. Aber wenn wir das hinkriegen und die Truppe motiviert mitzieht, dann ist mit dieser Mannschaft der Aufstieg in die 1. Liga definitiv möglich. Der Erfolg steht und fällt mit dem Trainingsfleiss.» Übrigens: Der Aufstieg in die 1. Liga ist in dieser Saison noch nicht ganz abgeschrieben (siehe Kasten unten).

Martin Laubacher, noch bis zur nächsten Generalversammlung im Juni der Präsident von Handball Wohlen, ist überzeugt von Ingmar Steiger: «Er ist motiviert, ein guter Typ und er kennt sich im Handball aus. Ich bin überzeugt, dass Ingmar Steiger zu diesem Neuanfang passt.» Er hat in Deutschland schon ein Team (TB Assenheim) trainiert und feierte zwei Aufstiege. Steiger wird bald die nötigen Trainerdiplome in der Schweiz machen. Den Entscheid, dass Steiger der neue Chef wird, hat Laubacher gemeinsam mit Andreas Stierli gefällt, der bald als neuer Präsident übernimmt.

Rudi wird Co-Trainer

Der bisherige Trainer Generoso Chechele ist seit 2020 im Amt. Er signalisierte schon letzte Saison, dass er nicht mehr weitermachen möchte. Für Chechele gibt es aber eine neue Aufgabe. Der Dintiker wird in der nächsten Saison Sportchef von Handball Wohlen. «Eine gute Lösung», meint Laubacher. Ingmar Steiger kriegt an seine Seite noch ganz viel Erfahrung von Handball Wohlen. Neuer Goalie- und Assistenztrainer wird Sascha Rudi. «Ein engagierter und guter Typ. Ich glaube, das passt prima zusammen», meint Steiger.

«Ich gebe mein Bestes»

Handball Wohlen steht vor einem Neuanfang. Präsident, Vorstand, Trainer, Sportchef – ganz viele neue (altbekannte) Gesichter wollen in ihren Aufgaben den Verein weiterbringen. Für den sportlichen Erfolg soll nun der Mann aus der Pfalz sorgen. «Ich gebe mein Bestes», verspricht der. «Denn dieser Verein ist einfach toll.»


Aufstiegstraum ist am Leben

Um weiterhin von (allfälligen) Aufstiegsspielen zu träumen, muss Handball Wohlen es noch auf den 3. Rang schaffen. Vor dem vergangenen Wochenende schien dies kaum erreichbar zu sein, weil Konkurrent Hopfenperle (aktuell auf dem 3. Rang) noch zwei Spiele gegen eher schwächere Teams zu bestreiten hatte. Doch Hopfenperle verlor sehr überraschend beim Schlusslicht Thalwil mit 34:35. Die Zürcher holten erst den dritten Sieg (im 22. Spiel). Für Wohlen gibt es also neue Hoffnung, es noch auf den 3. Rang zu schaffen und damit die allfälligen Aufstiegsspiele zu erreichen und weiterhin von der 1. Liga zu träumen. Am letzten Spieltag am Samstag kommt es also zum Fernduell um den 3.Rang. Wenn Wohlen am kommenden Samstag auswärts in Volketswil (16 Uhr) gewinnt und Hopfenperle beim Heimspiel gegen Baden II verliert, wären die Freiämter neu auf dem 3. Rang. Und dann müsste man abwarten, wie der Verband entscheidet. --spr