Derbyzeit in Bachmatten
Der TV Muri empfängt Handball Wohlen
Endlich wieder ein Derby zwischen dem TV Muri und Handball Wohlen. Zuletzt trafen die beiden Freiämter im Dezember 2021 aufeinander. Die Murianer behielten die Oberhand und die Wohler mussten sich am Ende der Saison in die 2. Liga verabschieden, wodurch das Derby eine Saison lang nicht stattfinden konnte. Nach dem Wiederaufstieg des Lokalrivalen kann der TV Muri die Wohler wieder in der Bachmatten-Halle empfangen. Übermorgen Sonntag, 16 Uhr, ist es so weit. Favorit ist anhand der Tabellensituation auch in dieser Saison der TV Muri. --jl
Handball, 1. Liga: TV Muri – Handball Wohlen (Sonntag, 16 Uhr, Bachmatten)
Alex Meier vom TV Muri wird heute Freitag 19 Jahre alt. Der zweitbeste Skorer der Murianer hat zum Geburtstag zwei Wünsche. Möglichst viele Zuschauer im Derby übermorgen Sonntag gegen Wohlen und ein Sieg seiner Mannschaft.
Josip Lasic, Wohler Anzeiger
Er hat eingeschlagen wie eine Bombe. Alex Meier bestreitet seine zweite Saison für die 1. Mannschaft des TV Muri. Im ersten Jahr war er mit 128 Toren schon Topskorer der Klosterdörfler. In dieser Saison hat er bisher auch schon 65 Tore in der Liga beitragen können. Nur Teamkollege Noel Angehrn (66) und Rafael Spuler von der HSG Siggenthal/Baden-Endingen (67) konnten den Ball häufiger im gegnerischen Netz unterbringen. «Es läuft momentan. Wir harmonieren als Team. Ich kriege die Bälle und kann abschliessen», fasst der Flügelspieler zusammen.
Heute Freitag feiert der Handballer seinen 19. Geburtstag. Bisher waren er und seine Tore aber eher ein Geschenk von ihm an den TV Muri. Eines, das die Murianer allerdings teilen müssen. Meier hat eine Doppellizenz mit dem Nationalliga-A-Verein HSC Suhr Aarau. In dieser Saison kam er auch für die zweite Mannschaft der Aarauer in der 2. Liga zum Einsatz. Eines Tages in der NLA aufzulaufen, ist nach wie vor das Ziel des Sportlers. «Wenn mich Aarau gerne in der ersten Mannschaft einsetzen würde, wäre ich nicht abgeneigt. Der weitere Verlauf meiner Handballkarriere ist aber noch völlig offen. Ich konzentiere mich auf die aktuelle Saison mit dem TV Muri.»
Beim TV Muri grossgeworden
Momentan ist er sehr zufrieden, wieder in Muri zu sein. Dort, wo alles angefangen hat. Meier lebt zwar mittlerweile mit seinen Eltern in Erlinsbach, aufgewachsen ist er allerdings in Rudolfstetten und Muri. «Als ich in die 1. Klasse kam, sind wir nach Muri gezogen. Damals habe ich mich nach einem Sport umgesehen, den ich ausüben könnte. Die Wahl fiel dann auf Handball.» Die Juniorenstufen durchlief er beim TV Muri, wo er bis zur letzten Saison mit der U15 Inter blieb, ehe er in Richtung Aarau gewechselt ist. «Ich spiele jetzt wieder mit einigen Leuten, die ich noch aus der Juniorenzeit kenne. Wie Ivo Rütimann, Luiz Egger, Ramon Rey oder Noel Angehrn.» Wieder beim TV Muri zu sein und Kollegen aus der Juniorenzeit wiederzutreffen, ist wie ein Geschenk für den Sportler.
Gegen ehemalige Teamkollegen
«Da die U15 in Muri damals eine Spielgemeinschaft mit Wohlen und Mutschellen war, habe ich auch mit einigen Wohlern schon zusammengespielt», erklärt Meier. Samuel Scheiwiller, Joshua Schmid, Carlos Caforio oder Björn Staubli zählt er als einige ehemalige Weggefährten auf, die ihm übermorgen Sonntag im Freiämter Derby als Gegner gegenüberstehen werden. «Für mich ist es dementsprechend nicht eine riesige Rivalität, die im Derby im Vordergrund steht. Ich freue mich mehr auf die Stimmung und darauf, dass möglichst viele Zuschauer in die Bachmattenhalle kommen.»
Trotz seines straffen Zeitplans – Meier absolviert eine Sport-KV-Lehre an den Minerva Schulen in Zürich – bleibt er ambitioniert. Der Freiämter gibt sich ehrgeizig im Hinblick auf das Derby. «Wir sind in der Tabelle noch etwas unter Wert verkauft. Ich sehe uns im vorderen Drittel, was die Qualität angeht. Um dort hinzukommen, wollen wir auch gegen Wohlen einen Sieg einfahren.» Für das Geburtstagskind von heute Freitag wären eine volle Halle und eine gute Stimmung im Derby ein verspätetes Geburtstagsgeschenk. Ein weiteres wäre der Sieg gegen die Wohler. Diesen Wunsch kann sich der Goalgetter mit einigen Toren gegen seine ehemaligen Mitspieler sogar selbst erfüllen.
«Zerreissen»
Die beiden Trainer vor dem Derby
Nach einer Saison Pause duellieren sich die beiden Erzrivalen wieder. Muri empfängt Wohlen. Das Heimteam ist der Favorit. Die beiden Coaches erwarten dasselbe von ihrem Team: Nämlich bereit zu sein für den grossen Derby-Fight.
Die rosa Derby-Wölkchen hingen hoch bei Handball Wohlen. Mit 27:23 wurde Mutschellen auswärts bezwungen. Der zweite Saisonsieg gab den Wohlern Mumm und Hoffnung. Das war vor zwei Wochen.
Mittlerweile sind die Aussichten wieder etwas grauer. Die heftige 26:40-Pleite zuletzt in Dagmersellen war ein Stimmungskiller. Trainer Ingmar Steiger, der nach seiner Grippeerkrankung wieder fit ist, sagt: «Da die Trainingsbeteiligung diese Woche sehr schlecht war – und die Leistung am letzten Wochenende ebenfalls – erwarte ich, dass sich im Derby gegen Muri jeder zerreisst.» Er erwartet vollsten Einsatz, von jedem Einzelnen. «Aber das erwarte ich eigentlich generell.»
Gleiches erwartet auch TV-Muri-Trainer Mimmo Di Simone. «Auf dem Papier sind wir Favorit. Aber in seinem Derby ist das nicht viel wert. Ein Derby hat seine eigenen Regeln. Will man so ein Duell gewinnen, dann führt es unweigerlich über den Kampf. Die Wohler werden zu uns reisen und werden uns bis aufs Blut bekämpfen. Es wird enorm wichtig sein, dass wir bereit sind für dieses Spiel und die richtige Einstellung haben.» Die Murianer – die vier Siege und vier Niederlagen auf dem Konto haben – erwarten eine volle Bachmattenhalle am Sonntag. «Das wird laut. Das wird Stimmung geben. Ich freue mich», so Di Simone.
Letzter Wohler Sieg ist drei Jahre her
Nachdem Handball Wohlen die vergangene Saison in der 2. Liga verbracht hat, ist es das erste Derby zwischen ihnen und den Klosterdörflern nach fast zwei Jahren. Am Samstag, 11. Dezember 2021, gewannen die Murianer mit 26:25 in der Hofmattenhalle in Wohlen. Ende Oktober des gleichen Jahres gab es auch in der Bachmattenhalle einen Murianer Sieg. Die Gastgeber gewannen damals mit 31:23. Den letzten Wohler Erfolg gab es am 17. Oktober 2020. Kurz bevor die Saison wegen Corona abgebrochen wurde, gewann Handball Wohlen in Muri mit 20:19. --red