Matchvorschau: SG Wohlen Mutschellen 1 vs. SG Zofingen/Dagmersellen
Neue Ära beginnt
Wohlen und Mutschellen haben sich zusammengetan. Die Spielgemeinschaft, die gleich mit zwei Teams in der 2. Liga vertreten ist, startet am Samstag in die neue Saison. Das «Eis», die SG Wohlen Mutschellen, bestreitet ihr erstes Saisonspiel am Samstag (18 Uhr) in der Burkertsmatt in Widen. Der Trainer ist zuversichtlich. --red
Handball, 2. Liga: Die neue Spielgemeinschaft Wohlen Mutschellen startet mit Heimspiel (Sa, 18 Uhr, Burkertsmatt Widen)
Morgen Samstag beginnt ein neues Kapitel im Freiämter Handball. Wohlen und Mutschellen haben zusammengespannt und bestreiten ihr erstes Heimspiel gegen die SG Zofingen/ Dagmersellen in der Burkertsmatt in Widen. Trainer Andjelko Milosevic ist sehr überzeugt vom Projekt.
Josip Lasic, Wohler Anzeiger
Man will gemeinsam Erfolg haben. Zusammenspannen. Handball Wohlen und der HC Mutschellen stellen neu zwei gemeinsame Teams in der 2. Liga. Eines geht auf Leistung, peilt die Spitzenplätze an: Die SG Wohlen Mutschellen. Das andere Team hat als Minimum den Ligaerhalt als Ziel, die SG Mutschellen Wohlen. Die ersten vier Heimspiele des «Eis» werden in der Burkertsmatt durchgeführt, danach alle in Wohlen. Ist diese Aufteilung auf beide Spielstätten eine Massnahme, um den Zusammenhalt zu stärken? «Nein. Wir fühlen uns schon als eine Einheit», sagt Andjelko «Alex» Milosevic, der Cheftrainer der SG Wohlen Mutschellen.
Die Spielgemeinschaft wurde nach dem Abstieg der beiden Vereine aus der 1. Liga gegründet. «Im Nachwuchsbereich haben wir eine solche leistungsorientierte Gemeinschaft mit der ‹SG Freiamt Plus› etabliert. Nun weiten wir es auf die Aktivteams aus. Die Spieler waren positiv überrascht, wie gut das Ganze bisher funktioniert. Sie haben solchen leistungsorientierten Handball ersehnt.» Milosevic bringt viel Expertise für seine Aufgabe mit. Er war U21-Weltmeister mit Jugoslawien und spielte in den höchsten Ligen Jugoslawiens, Spaniens und der Schweiz. Neben seiner Arbeit als Trainer, unter anderem bei der U20-Juniorinnen-Nationalmannschaft und als Cheftrainer des BSV Bern in der NLA, war er auch in verschiedenen anderen Funktionen im Handball aktiv. Zuletzt betreute er die NLA-Frauen des HV Herzogenbuchsee.
Intensive Zusammenarbeit zwischen den Teams
Das Team trainiert seit Juli. Die SG Wohlen Mutschellen bildet die erste Mannschaft, trainiert von Milosevic, mit Oliver Waeckerlin als Assistent. In einer anderen 2.-Liga-Gruppe spielt die zweite Mannschaft, die SG Mutschellen Wohlen, unter denselben Trainern, aber mit vertauschten Rollen. Beide Teams arbeiten eng zusammen. Die erste Mannschaft, die leistungsorientierter ist, besteht aus jungen Spielern wie Noah Ihle, Björn Staubli (er riss sich vor wenigen Tagen das Kreuzband und fällt länger aus), Eric Schiesser und Julius Behrendt, die bereits letzte Saison bei Wohlen und Mutschellen gespielt haben, unterstützt von den erfahrenen Duje Vukadin und Ivan Milicevic. In der zweiten Mannschaft spielen bekannte regionale Namen wie Flavio Galliker, Tobias Estermann und Simon Eser, die etwas kürzertreten wollen. Die erste Mannschaft trainiert viermal, die zweite zweimal pro Woche, mit einer gemeinsamen Einheit. Da das Kader der zweiten Mannschaft dünn besetzt ist, wird die erste regelmässig Spieler bereitstellen. «Den Spielern der zweiten Mannschaft gefällt das Projekt ebenfalls. Flavio Galliker sagt beispielsweise, dass es schön gewesen wäre, hätte es das früher gegeben. Für ihn kommt es rund fünf Jahre zu spät.»
Entwicklungsjahr steht bevor
Sportlich sind die Ziele für die erste Saison zurückhaltend: Die zweite Mannschaft soll die Klasse halten, während die erste oben mitspielen soll. Von einem Aufstieg möchte Milosevic jedoch noch nicht sprechen, auch wenn die Testspielergebnisse vielversprechend sind. Ein Zweitligist und der Erstligist Altdorf wurden besiegt. Gegen Erstligist Möhlin/Magden gab es eine knappe Niederlage mit einem Tor Differenz. «Wir brauchen trotzdem noch Zeit, um uns so einzuspielen, wie ich mir das vorstelle», sagt der Trainer. «Unser Saisonziel ist primär, eine Leistungs- und Trainingskultur zu verankern.» Fünf Nachwuchsspieler trainieren mit der ersten Mannschaft mit. Zwei von ihnen sollen regelmässig spielen, ab Weihnachten sogar drei oder vier. «Wir haben zahlreiche Junioren, die nächste Saison zu uns kommen sollen. Sie sind leistungsorientiert und dementsprechend wollen wir ihnen eine Basis bereiten.»
Der Trainer betrachtet die kommende Saison als Entwicklungsjahr. «Wir wollen uns auf jeder Ebene entwickeln. Die Teamkultur, die Betreuungskultur, alles wird neu aufgestellt. Bisher hatten wir keinen Physiotherapeuten, keinen Arzt. Das hat sich jetzt geändert. Wir werden einen Teammanager installieren, sollen auch optisch, was Trikots und Trainingskleidung betrifft, wie ein höher klassiertes Team wirken. Es gibt nicht nur im Sportlichen viel Arbeit. Deshalb spreche ich von einem Entwicklungsjahr.» Dieses beginnt morgen Samstag mit dem Spiel gegen Zofingen/Dagmersellen. Man darf gespannt sein, wie sich das neue Team präsentieren wird. Milosevic: «Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass es funktioniert.»