Matchbericht: Eis vs. STV Baden

Oldies sind Goldies

Handball, 2. Liga: Wohlen – Baden II 31:25 (16:10)

Personalmangel bei Handball Wohlen. Doch die Not macht erfinderisch. Weil der Zusammenhalt im Verein riesig ist, wurden schnell einige ehemalige Alt-Stars reaktiviert. Die Folge: Der Altersdurchschnitt war hoch, der Sieg ebenfalls.

Christoph Schraner und Adrian Studerus sind beide über 35 Jahre alt. Dazu kommt Michel Woodtli, der gar die 40-Jahr-Marke schon geknackt hat. Die Wohler Handballer haben in der Not des Personalmangels aufgrund von Absenzen und Verletzungen ein paar ehemalige Akteure reaktiviert. Mit Erfolg. «Wir können zufrieden sein», sagt Wohlens Trainer Generoso Chechele nach dem ungefährdeten Sieg gegen Baden. Nebst den drei genannten Oldies wurde auch Marco von Ballmoos reaktiviert, der ohne ein einziges Training gleich beim Spiel eingesetzt wurde.

«Hoher Altersdurchschnitt und doch gutes Tempo»

Doch auf dem Spielfeld merkt man nichts von den Personalproblemen und fehlenden Trainings. Wohlen gibt von Beginn weg den Takt an. Allen voran Routinier Adrian Studerus. Der wurfstarke Linkshänder sorgt in den Startminuten im Alleingang für die schnelle Wohler Führung und zeigt eine starke Partie. Am Ende erzielt der 38-Jährige zehn Treffer. «Wir haben super verteidigt. Das war am Ende der Schlüssel zum Erfolg», sagt Studerus.

Nach zehn Spielminuten liegen die Hausherren mit 8:4 in Führung. Das ist bereits vorentscheidend. Näher als bis auf zwei Treffer kommen die Gäste aus Baden nicht mehr ran. Spielerisch limitiert und mit einer schwachen Abwehr sind sie für die zusammengewürfelten Wohler Handballer kaum eine Herausforderung. Immer wieder finden die Freiämter mit soliden Spielauslösungen oder guten Einzelaktionen den Weg zum Erfolg. Beim Seitenwechsel liegen die Bünztaler so mit 16:10 in Führung. Die Wohler waren vielleicht nicht immer die Schnellsten, aber dafür viel routinierter.

Fünf Spieler waren über 35 Jahre alt

Dominant bleiben die Wohler auch nach dem Seitenwechsel. Besonders die Abwehr, die mit den grossen und kräftigen Spielern wie Schraner, Stierli, Galliker und von Ballmoos nur schwierig zu überwinden ist, stellt Baden vor ein grosses Problem. Dazu kann sich im Kasten der Wohler auch immer wieder Goalie Sascha Rudi mit Paraden auszeichnen. «Für unseren hohen Altersdurchschnitt haben wir lange Zeit ein gutes Tempo gezeigt. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen», sagt Studerus weiter. Am Ende lassen die Wohler nichts anbrennen und machen mit viel Routine und individueller Klasse den 31:25-Sieg klar. Es beweist sich dieses Mal: Oldies sind Goldies. Denn nebst den reaktivierten Schraner, Studerus und Woodtli sind mit Andreas Stierli und Manuel Frey zwei Aktivspieler auf dem Platz, die ebenfalls schon über 35 Jahre alt sind.

Wie das Kader in den nächsten Spielen aussieht, ist noch unklar. Und auch wenn die «Alten» bewiesen haben, dass sie es noch draufhaben, so sollte die Zukunft doch den jungen Spielern gehören. Wie beispielsweise Dennis Horn, der nach seiner Verletzung sein Comeback gab.

Gestern Montagabend (nach Redaktionsschluss) spielte Wohlen den Viertelfinal im Aargauer Cup gegen Aarburg/Oftringen/Rothrist (3. Liga). In der Meisterschaft geht es am 11. Februar weiter. Zu Gast in Zürich treffen die Wohler auf die zweite Mannschaft des NLB-Vereins Horgen/ Wädenswil. --fre