Aus der Not zum Sieg
Handball, 2. Liga: Baden II – Wohlen 24:28 (11:15)
Einige Ausfälle zwingen Wohlen-Trainer Generoso Chechele zum Rotieren. Am Ende reicht es für die Freiämter doch zum ungefährdeten Sieg.
Vor der Partie ist Genereso Chechele nicht zum Jubeln aufgelegt. Der Trainer von Handball Wohlen muss über die Bücher, weil sich die Personalsituation immer mehr zuspitzt. Vor zwei Wochen fällt Routinier und Abwehrchef Flavio Galliker mit einer Daumenverletzung auf unbestimmte Zeit aus. Letzte Woche erwischt es Kreisläufer Marco Stutz, der sich im Derby gegen Muri II schwer an der Schulter verletzt – und vermutlich den Rest der Saison ausfällt. Dazu muss sich auch Spielmacher Andreas Stierli – der erst gerade sein Comeback nach einer langen Knieverletzung gegeben hat – erneut zurückhalten. Auch er kämpft mit Schulterproblemen. Dazu fehlt gegen Baden auch Flügelspieler und Torgarant Samuel Scheiwiller krankheitsbedingt.
«Wir haben gewonnen, ich bin zufrieden»
Trainer Chechele und sein Team hatten also bereits vor Anpfiff einiges zu besprechen und anzupassen. «Wir mussten viel umstellen und einige Spieler kamen zu viel Spielzeit auf anderen Positionen. Das hat aber alles gut funktioniert», so Chechele. Teilweise neu formiert und in ungewohnter Aufstellung finden die Freiämter gegen die Reserven des NLB-Vereins Baden trotzdem gut in die Partie. So spielen die Wohler ihr gewohntes Spiel und kommen mit schnellen Angriffen oder durch Konter zu Toren. Aber: Immer wieder lassen die Bünztaler Torchancen ungenutzt. Nur darum bleibt die Begegnung lange Zeit offen. Bis zur Pause erspielen sich die Freiämter ohne grosse Mühe eine 15:11-Führung.
Am Geschehen ändert sich auch nach dem Seitenwechsel nicht viel. Im Angriff dominieren die Wohler klar. Dazu überzeugt die Mannschaft um Trainer Chechele zusammen mit dem starken Goalie Dario Koch im Tor auch in der Abwehr. Überzeugen kann bei Wohlen der junge Tiago Botelho. Der Linkshänder zeigt eine starke Partie und trifft aus allen Lagen. Am Ende ist Botelho mit acht Toren aus elf Versuchen bester Torschütze. So reicht es zum ungefährdeten Sieg. «Wir haben gewonnen, ich bin zufrieden», so Chechele.
Jetzt Derby und Spitzenkampf gegen Mutschellen
Die Wohler bleiben ungeschlagen an der Tabellenspitze. Nun folgt das Freiämter Derby, das gleichzeitig auch ein Spitzenkampf ist. Vor heimischem Publikum empfangen die Bünztaler am Sonntag, 15.30 Uhr, den Favoriten und Aufstiegskandidaten Mutschellen. Ob sich bei Wohlen die Personalsituation bis dann bessert, bleibt zu hoffen. Sonst könnte der Spitzenkampf im Derby für die Wohler zur schwierigen Aufgabe werden. --fre