Der Favorit war zu stark
Handball, 1.Liga, Abstiegsrunde: Olten – Wohlen 30:22 (14:10)
Zu Gast beim Gruppenfavoriten Olten bleiben die Wohler am Ende ohne Chance. Gegen die technisch versierten Solothurner können die Bünztaler nur phasenweise mithalten. Am Ende leisten sich die Freiämter trotz viel Kampfgeist zu viele Fehler.
«Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft grundsätzlich zufrieden. Nach einer Niederlage ist das natürlich schwierig zu sagen, aber wir haben versucht, das Beste herauszuholen», sagt Wohlen-Trainer Generoso Chechele nach der Partie gegen Olten.
Zufrieden ist Trainer Chechele besonders mit der Moral seiner Mannschaft. «Die letzte Partie gegen Olten haben wir mit 18 Toren Unterschied verloren. Heute haben wir uns sicher besser verkauft und viel Kampfgeist gezeigt», so Chechele weiter.
Gegen die gut ausgebildete Truppe aus Olten, welche als Ausbildungsmannschaft des NLA-Vereins HSC Suhr/Aarau dient, hatten die Freiämter eine schwierige Aufgabe. Viele Spieler aus Olten trainieren aktuell zusammen mit der NLA-Mannschaft beim HSC Suhr/Aarau oder haben bereits Einsätze und eine Vergangenheit in der höchsten Schweizer Spielklasse.
«Im Angriff zu wenig Disziplin»
Es ist der Gastgeber, der das Spiel mit seinem ersten Tor eröffnet. Die Führung von Olten ist ein erstes Zeichen. Der Hausherr bleibt ab dann immer in Front. Mithalten können die Freiämter nur noch zehn Spielminuten. Dann aber will lange nur wenig funktionieren. Viele Fehler und die schnelle Antwort der Gegner machen es für die Bünztaler schwierig. Immer wieder leisten sich die Wohler im Angriff unnötige Ballverluste oder schlechte Abschlussversuche.
«Es ist genau das, was wir gegen solch einen Gegner nicht machen dürfen. Wenn wir im Angriff nicht diszipliniert und sauber arbeiten, werden wir sofort bestraft», sagt Wohlen-Trainer Chechele. Olten ist spielerisch stark und vor allem schnell. Bei jedem Angriff ohne Erfolg der Wohler sucht Olten sofort den schnellen Konter. Innert zehn Minuten sorgt der Gastgeber mit dieser Taktik für den Unterschied (10:5). Die Schwächephase der Wohler ist bitter. Wären die Bünztaler konsequenter im Angriff, wäre die Partie länger ausgeglichen und sicher spannender.
Stefan Burgherr mit starker Partie
Auch nach der Pause bleibt Olten so die spielbestimmende Mannschaft. Individuell stark besetzt, lassen die Hausherren den Wohlern nur wenig Spielraum. Besonders den starken Kreisläufer der Solothurner bekommen die Freiämter in der zweiten Halbzeit nicht wirklich in den Griff. Bei Wohlen überzeugt dagegen Stefan Burgherr. Er ist der auffälligste Akteur in der Offensive der Wohler. Der Rückraumspieler erzielt am Ende neun Tore und zeigt eine starke Partie. Zudem leistet sich Burgherr beinahe keine Fehler und ist so ein sicherer Wert.
Er bleibt einer der wenigen Aufbauspieler der Wohler, die ihr Potenzial wirklich abrufen können. Zur Wende reicht aber auch das nicht. In der Abwehr zu wenig konsequent und im Angriff mit wenigen Toren bleiben die Wohler gegen Olten ohne Mittel. Bis zum Schlusspfiff zeigen die Bünztaler trotz allem viel Kampfgeist und versuchen bis zum Ende alles. Mit bis zu acht Toren im Rückstand keine leichte Aufgabe. Für mehr reicht es dennoch nicht. Olten bleibt seiner Favoritenrolle gerecht und am Ende verdienter Sieger.
Für die Wohler ist es die zweite Niederlage im dritten Spiel. Eine wichtige Partie für die Freiämter wartet am kommenden Samstag. Zu Gast in Bern treffen die Bünztaler auf die zweite Mannschaft des NLA-Vereins BSV Bern. Die Berner stehen aktuell mit null Punkten am Tabellenende und müssten zumindest theoretisch in der Reichweite der Wohler liegen. «Ich bin froh, haben wir mit Thun und Olten die wohl stärksten Mannschaften hinter uns. Nun folgen Bern und Visp. Diese Teams liegen auf Augenhöhe mit uns. Da müssen wir uns nun beweisen», sagt Trainer Chechele. --fre