Matchbericht: SG Horgen/Wädenswil vs. Eis
Unerklärlicher Einbruch
Handball, 1. Liga: Horgen/Wädenswil – Wohlen 28:24 (11:14)
Ernüchterung bei den Wohler Handballern. Zu Gast am Zürichsee überzeugen die Freiämter über weite Strecken. Doch dann bricht das Team ein. Zurück bleiben eine unnötige Niederlage und Fragezeichen.
Wieder gibt es für die Wohler nach dem Schlusspfiff nichts zu feiern. Ernüchterung und Enttäuschung herrscht bei den Freiämtern nach der Partie gegen die SG Horgen / Wädenswil. Dabei sah es bis 20 Minuten vor Ende so gut aus. Die Wohler dominieren, führen zur Pause mit 14:11, nach knapp 40 Minuten gar mit 17:12. Mit einer starken Abwehr und viel Cleverness im Angriff sorgen sie beim Gastgeber für viel Mühe. Wohlen macht seine Aufgabe in der ersten Halbzeit richtig gut. Angeführt von Spielmacher Flavio Galliker erspielen sich die Freiämter viel gute Torchancen. Darunter sehenswerte Treffer über Kreisläufer Joel Borioli oder durch Rückraumshooter Joshua Schmid.
Wohlen mit vermeintlicher Vorentscheidung
Auch nach dem Seitenwechsel bleiben es die Wohler, die weiter überzeugen. Per Siebenmeter trifft Joshua Schmid zum 17:12. Die vermeintliche Vorentscheidung nach rund 40 Minuten. Doch es kommt anders. Denn plötzlich passt bei Wohlen nichts mehr. Was die Bünztaler in den letzten 20 Spielminuten zeigen, ist schlecht. Horgen / Wädenswil stellt nach dem Seitenwechsel die Abwehr um und steht nun deutlich kompakter. Das Spiel dreht. Die Wohler sind ratlos. agieren unüberlegt, hektisch und ohne Geduld. Dazu leisten sich die Freiämter nun viele technische Fehler. Immer wieder spielen sie den Ball direkt in die Hände des Gegners. Horgen/Wädenswil hat jetzt leichtes Spiel. Sie warten nur auf die Fehler der Wohler und bestrafen diese sofort mit schnellen Kontern. Tor um Tor kämpfen sich die Zürcher zurück und an den perplexen Wohlern vorbei. Wohlen-Trainer Ingmar Steiger sagt nach dem Spiel: «40 Minuten haben wir ganz okay gespielt. Dann war es so, als hätte jemand den Stecker gezogen. Von da an haben wir das Handballspielen eingestellt, der Gegner hat dabei kaum etwas verändert.»
17 technische Fehler
Die Statistik in dieser Phase ist für die Freiämter niederschmetternd. Innert 15 Minuten kassieren die Wohler satte zwölf Gegentreffer. Erzielen können sie im gleichen Zeitraum gerade mal drei. Nach der 17:12-Führung befinden sich die Freiämter zehn Minuten vor Ende mit 20:23 im Rückstand. 17 technische Fehler leisten sich die Wohler bis zum Ende der Partie. Ganze elf davon in der zweiten Hälfte. Es ist der Genickbruch für die Wohler. So wird gewinnen schwierig. Fangen können sich die Freiämter auch in der Schlussphase nicht mehr. Im Gegenteil. Horgen/Wädenswil hat alles im Griff, gewinnt am Ende mit 24:28. Für die Zürcher ist es der erste Sieg in der laufenden Meisterschaft. Für Wohlen ist es – nach dem Auftaktsieg in Kriens – die dritte Niederlage in Serie.
«Einstellung einiger Spieler passt nicht»
Trainer Steiger sagt: «Es war ein Spiel, das man gewinnen kann. Die Einstellung einiger Spieler passt eben nicht zu den Ansprüchen. Wenig trainieren oder während der Saison in den Urlaub fahren funktioniert eben nicht. Hinzu kommen noch verletzte Spieler. Das alles ist nicht gut. Und es frustriert auch mich.» --fre/red