Feuerprobe bestanden
Handball, 2. Liga: Hopfenperle – Handball Wohlen 31:31 (14:15) – Heute Dienstag folgt Aargauer Cup
Die erste Bewährungsprobe. Nach zwei deutlichen Siegen kriegten es die Wohler Handballer mit einem unangenehmen Brocken zu tun. Gegen das routinierte Team aus Aarau konnten die Freiämter überzeugen – verpassen am Ende aber knapp den Sieg.
Wohler Anzeiger, Stefan Sprenger
Eine Rote Karte läutet die hektische Schlussphase ein: Wohlens junger Rückraumakteur Joshua Schmid wirft sich ungestüm in seinen Gegenspieler. Weil dies bei einem Gegenstoss passiert, wird er vom Feld geschickt. Da steht es 24:24 und es sind noch 10 Minuten zu spielen. Die Wohler Handballer nehmen diesen Platzverweis gelassen hin – und verkraften diesen Verlust. Geduldig spielt man seinen «Stiefel» weiter und holt sich am Ende ein 31:31. Es hätte gar noch mehr sein können, denn das letzte Tor von Hopfenperle 15 Sekunden vor Schluss würden andere Schiedsrichter als Stürmerfoul bewerten.
Nach deutlichen Siegen gegen Ehrendingen Rookies (40:25) und Horgen/Wädenswil II (37:24) reisten die Wohler in die Aarauer Schachenhalle. Am späten Sonntagabend (Anwurf war um 20.30 Uhr) sind die Freiämter gegen den HC Hopfenperle hellwach. Mit einem bestens aufgelegten Dario Koch im Tor (17 Paraden) gehen die Wohler 3:1 in Führung.
Chechele: «Wir wurden müde»
Hopfenperle, eine Mannschaft, die gespickt ist mit Akteuren, die früher in höheren Ligen spielten, schlägt zurück und dreht die Partie. 4:8 steht es nach zehn Minuten. Wohlen-Trainer Generoso Chechele stellt die Verteidigung auf eine offensive Deckung um. Ein Schachzug, der Wirkung zeigt. «So konnten wir aufholen», sagt Chechele. Mit dem Pausenpfiff trifft der fleissige Flavio Galliker zur 15:14-Führung.
Gleich nach dem Seitenwechsel verpassen die Wohler eine Vorentscheidung zu ihren Gunsten. «In dieser Phase müssten wir auch sechs Tore davonziehen», sagt Captain Manuel Frey. Doch man scheitert am gegnerischen Goalie. Allgemein vergeben die Wohler zu viele Torgelegenheiten. Vom Penaltypunkt scheitert man drei Mal, ebenso werden beste Gelegenheiten vom Kreis ausgelassen. Teilweise kläglich werden Torchancen verballert. So kriegt der routinierte Gegner wiederum Aufwind. Die offensive Deckung der Wohler verliert an Wirkung, weil Hopfenperle immer besser damit umgehen kann. «Und wir wurden langsam müde», sagt Trainer Chechele.
Heute Cup, Samstag Heimspiel
In der Schlussphase übernehmen Wirbelwind Dennis Horn, Kämpfer Flavio Galliker, Captain Manuel Frey und Zaubertore-Werfer Simon Eser viel Verwantwortung. Sie schiessen die Tore. Horn (sechs Tore), Galliker (acht), Eser (sieben) und Frey (vier) schiessen am Ende 25 der 31 Wohler Kisten. Zum Schlusspfiff ist Wohlen irgendwie enttäuscht über den verpassten Sieg und irgendwie glücklich, dass man die Bestätigung hat, dieses 2.-Liga-Topteam an den Rand einer Niederlage gebracht zu haben. Der 1.-Liga-Absteiger Wohlen holt zwar «nur» einen Punkt, besteht aber die Feuerprobe gegen Hopfenperle. «Es war ein ausgeglichenes Spiel», sagt Trainer Chechele. Insofern ist auch die Punkteteilung nur logisch. «Uns fehlten in den entscheidenden Momenten die Kraft und die Effizienz, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Aarau nützte seine Routine, um einen Punkt zu retten. Wir müssten eigentlich diese Begegnung gewinnen. Aber wir dürfen mit dem Unentschieden gegen einen cleveren und starken Gegner glücklich sein», sagt Frey.
Wohlen bleibt mit Hopfenperle und Borba Luzern ungeschlagen an der Tabellenspitze. Am Samstag (18 Uhr) empfängt man den TV Thalwil in der Hofmattenhalle. Zuvor geht es heute Dienstag (20.30 Uhr) auswärts gegen Würenlingen II aus der 4. Liga um den Einzug in den Achtelfinal des Aargauer Cups.