Time-out sorgt für rote Köpfe
Handball, 2. Liga: Muri II – Wohlen 27:35 (14:18)
Handball Wohlen gewinnt das kleine Freiämter Derby gegen den TV Muri klar. Ein Wohler Time-out kurz vor Ende des Spiels sorgt aufseiten der Murianer für Kopfschütteln.
Das Derby ist längst entschieden. Die Murianer werfen fünf Sekunden vor dem Ende das Tor zum 27:35. Und Wohlen-Trainer Generoso Chechele nimmt ein Time-out. Die Murianer taxieren dies als Provokation. Die Zuschauer rufen genervt aufs Spielfeld, beim anschliessenden Handshake gibt es Diskussionen. Simon Strebel, der mit acht Toren der beste Werfer der Murianer war, sagt: «Dass der gegnerische Trainer bei diesem Spielstand und fünf Sekunden vor dem Ende noch ein Time-out nimmt, finde ich höchst unsportlich. Meinem eigenen Trainer würde ich in dieser Situation ganz deutlich mitteilen, was ich davon halte.» Wohlen-Trainer Generoso Chechele wehrt sich: «Ich wollte ausprobieren und testen, ob wir im Ernstfall, also wenn das Spiel sehr knapp ist, in diesen fünf Sekunden noch ein Tor schiessen können. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Muri es so persönlich nimmt, sonst hätte ich es sein lassen. Ich dachte, es sei mein Recht, dass ich pro Halbzeit ein Time-out nehmen kann.»
Auch wenn diese Aktion für etwas Hitze sorgt im kleinen Freiämter Derby, so bleibt es trotzdem ein stimmungsvolles Spiel vor über 100 Zuschauern. «Wir konnten zumindest in der ersten Halbzeit eine gute Leistung zeigen und mithalten. In der Abwehr fanden wir aber nie ein Rezept gegen Wohlen», sagt Muris Simon Strebel. Die Partie zwischen dem Favoriten Wohlen und dem Heimteam aus Muri startet ausgeglichen. Doch Wohlen dreht immer mehr auf. Zur Pause führt das Team von Trainer Chechele mit 18:14. Die Reserven des TV Muri agieren weiterhin engagiert und bemüht. Sie versuchen einiges, um den Favoriten aus Wohlen in Verlegenheit zu bringen. Ohne Erfolg. Die Wohler haben auf alles eine Antwort und sind dem Heimteam physisch und technisch überlegen. Dazu überzeugen die Wohler mit viel Einsatz und Teamgeist. Besonders die jungen Spieler wie Samuel Scheiwiller, Noha Ihle, Tiago Botelho oder Joshua Schmid überzeugen während der gesamten Partie. Zusammen erzielen die jungen Talente über 20 der gesamten 35Tore.
Wohlen an der Tabellenspitze
Am Ende gewinnen die Wohler Handballer verdient und ohne Zittern mit 27:35. Mit neun Punkten aus fünf Spielen stehen die Freiämter damit an der Tabellenspitze. «Wir haben ein gutes Spiel gemacht mit wenigen Fehlern und guter Abschlussquote. Wir konnten alles umsetzen, was wir uns vorgenommen haben», sagt Trainer Chechele. --spr/fre