Matchbericht: Eis vs. STV Willisau
Viel Kampfgeist, keine Punkte
Handball, 1. Liga: Handball Wohlen – STV Willisau 28:31 (12:16)
Eine Abreibung gegen Willisau wurde befürchtet. Doch die Wohler Handballer wehren sich richtig stark. Am Ende fehlte wenig zu einem Punktgewinn gegen den Favoriten. Es war ein Auftritt, der Mut macht.
Beste Stimmung in der neuen Hofmattenhalle. Nicht nur die Sponsoren des Gönnervereins «Club 66/11» haben ihre Freude, sondern der Grossteil der 160 Zuschauer ist zufrieden mit dem unterhaltsamen Spiel, das enger wird als gedacht. Grund zum Jubeln haben die Wohler zwar nicht, es gibt nach der 28:31-Pleite keine Punkte, aber irgendwie war man doch glücklich darüber, den Favoriten an den Rand eines Punktverlusts gebracht zu haben. «Es war sicher eine Verbesserung gegenüber der klaren Niederlage vor einer Woche in Frick. Wir haben bis zum Ende gekämpft und uns trotz einigen verletzten Spielern ordentlich verkauft», sagt dann auch Trainer Ingmar Steiger nach der Partie.
Die Wohler zeigen gegen den Favoriten aus dem Kanton Luzern viel Leidenschaft. Besonders in der Abwehr packen die Freiämter stark zu, die Defensivexperten Flavio Galliker und Julius Behrendt machen ihre Sache gut. In der Kiste brilliert Showman Sascha Rudi phasenweise mit mirakulösen Paraden. Angestachelt vom Heimpublikum halten die Wohler mit. 6:8 steht es nach einer Viertelstunde. Dann drehen die Zentralschweizer auf, gehen nach 20 Minuten mit 7:12 in Führung. Und nun muss man um die Wohler Angst haben. Gibt es eine Abreibung der Willisauer? «Wir haben uns phasenweise zu langsam zurückgezogen. Dazu waren wir im Abschluss zu schwach», so Trainer Steiger. Die Fehler der Wohler quittieren die Willisauer umgehend. Mit viel Tempo sorgen die Zentralschweizer so bei den Wohlern für Probleme.
Schmid sticht heraus
Aber in der Phase kurz vor dem Seitenwechsel brennt das Freiämter Feuer plötzlich wieder. Mit viel Leidenschaft und Teamgeist melden sich die Wohler zurück. 12:16 steht es nach den ersten 30 Minuten.
Auch nach dem Seitenwechsel geben sich die Hausherren nicht auf. Nach 35 Minuten führt Willisau 13:19. Wohlen kämpft sich zurück. 20:24 nach 45 Minuten. 22:26 nach 50 Minuten. 25:29 nach 55 Minuten. Die Willisauer behalten die Ruhe. Die Wohler versuchen alles, aber es ist am Ende wohl auch eine Frage der breiteren Bank, dass die Luzerner nie noch mehr in Bedrängnis kommen. Die Partie ist hochunterhaltsam und bleibt bis zum Ende spannend. 28:31 heisst es am Ende.
Willisau und ihr Spielmacher Jan Peter (elf Tore aus zwölf Versuchen) setzen sich durch. Die Torhüter auf beiden Seiten zeigten solide Leistungen, waren aber kein entscheidender Faktor. 15 Fehlschüsse erlaubte sich der gesamte STV Willisau. Bei Wohlen sticht Rückraumshooter Joshua Schmid heraus. Einerseits positiv, weil er acht Tore wirft und stets Vollgas gibt. Andererseits hat er am Ende der Partie auch neun Fehlwürfe und vier technische Fehler. Auch Spielmacher Flavio Galliker hat eine negative Bilanz, zwei Tore, fünf Fehlwürfe und zwei technische Fehler. Die Last bei den Wohlern ist zu sehr auf diesen beiden Akteuren verteilt. Eine makellose Bilanz hat hingegen Simon Eser. Der Rückraumspieler, der wegen seines Studiums in der Westschweiz nur dezimiert trainieren kann, schiesst achtmal aufs Tor und verwertet jeden Schuss. Stark.
Am kommenden Wochenende haben die Wohler Handballer spielfrei. Zum nächsten Ernstkampf kommt es am 4. November. Auswärts treffen die Wohler im Freiämter Derby auf den HC Mutschellen. --fre/red