Matchbericht: SG Wohlen Mutschellen 1 vs. SG Zofingen/Dagmersellen
Zaubertrank in Kabine?
Handball, 2. Liga: Wohlen Mutschellen – Zofingen/Dagmersellen 34:30 (13:18)
Die neu formierte Spielgemeinschaft von Handball Wohlen und dem HC Mutschellen startet erfolgreich und gewinnt nach einer fulminanten Aufholjagd gegen Zofingen/Dagmersellen mit 34:30. Die Freiämter haben aber noch Luft nach oben.
Was war denn in der Halbzeit los? Die Spieler der SG Wohlen Mutschellen kamen wie verwandelt aus der Kabine. Hat Trainer Alex Milosevic ihnen einen Zaubertrank gegeben? Nun, diese Frage kommentierte er nur mit einem Schmunzeln. Der erfahrene Trainer sagt: «Ich habe die Jungs in der Pause an ihrer Ehre gepackt. Ich wollte wissen, ob sie Männer sind, und habe an ihren Stolz appelliert.» Es hat funktioniert.
Nach gutem Start und einer frühen 4:2-Führung verfielen die Freiämter in ein kleines Loch, mussten der ebenfalls neu formierten Spielgemeinschaft Zofingen/Dagmersellen einen 1:5-Lauf zugestehen. Trainer Milosevic reagierte mit einem Team-Time-out, versuchte seine Schützlinge wachzurütteln. Allerdings brachte diese Massnahme nur bedingten Erfolg. In der Abwehr liess man sich immer wieder überrumpeln, im Angriff agierten die Freiämter zu unpräzis. Und so ging es mit einem Fünf-Tore-Rückstand (13:18) in die Pause.
Milosevics Worte in der Kabine schienen sich in den Köpfen der Spieler festgesetzt zu haben. Mit einer kompakten 5:1-Deckung grenzten die Gastgeber die Kreise von Fabian Wyss (mit zehn Toren bester Schütze der Gäste) ein und schafften in weniger als drei Minuten den 17:18-Anschluss. Die Gäste aus dem Wiggertal wankten gehörig, konnten sich zunächst jedoch auf den Beinen halten. Erst in der 38. Minute gelang Tiago Botelho der lautstark umjubelte 21:21-Ausgleich. In der Folgezeit legten die Gäste stets einen Treffer vor, die Hausherren konnten immer wieder ausgleichen.
Am Ende souverän
Kurz nach Halbzeitmitte waren es dann die Freiämter, die durch Ivan Milicevic die erste Führung (26:25) seit dem früher 4:2 herauskombinieren konnten. Nun legten die Gastgeber vor, die Gäste konnten nur noch reagieren. Zehn Minuten vor dem Ende zogen die Freiämter die Schraube nochmals mehr an, setzten sich bis zur 57. Minute bis auf 32:28 ab und verwalteten den Vier-Tore-Vorsprung bis zum 34:30 souverän.
Ein ganz junger Spieler überzeugt
«Nach den Umstellungen nach dem Seitenwechsel, der starken Aufholjagd und dem Sieg am Ende bin ich mit dem Ausgang der Partie zufrieden. Aber wir müssen in der Abwehr noch etwas zulegen. Zofingen hatte eigentlich nur zwei gefährliche Spieler, die haben uns aber ganz gehörig vor Probleme gestellt», analysierte Milosevic das erste Saisonspiel.
Und verteilte ein spezielles Lob an den Wohler Elias Matrascia (Jahrgang 2007). Der Sohn des früheren Wohler «Eis»-Spielers Filippo Matrascia zeigte eine klasse Leistung bei seinem Debüt in dieser Liga und erzielte fünf Tore bei fünf Versuchen. Solche jungen Spieler, die aus dem Gefäss der SG Freiamt kommen, sind auch ein Mitgrund, wieso die Zusammenarbeit der beiden Freiämter Teams auch auf Aktivebene Sinn macht. «Elias hat seine Rolle als Spielgestalter sehr gut ausgefüllt. Mit ihm hatten wir viel Zug aufs gegnerische Tor.» Aber nicht nur Matrascia hatte seinen Anteil am Erfolg. Martin Hubli im Tor liess die Gäste immer wieder verzweifeln und Routinier Duje Vukadin blühte nach dem Seitenwechsel so richtig auf. Er schoss acht Tore. Auch Milicevic (5 Tore), Estermann (3), Behrendt (4) und Botelho (5) zeigten ihr Können. Die Auftakthürde wurde erfolgreich gemeistert, die Bestätigung folgt in den nächsten Spielen. Am nächsten Samstag (18.30 Uhr) geht es auswärts zu Willisau. --ch
Zwei Teams
Weil letzte Saison Wohlen und Mutschellen in die 2. Liga abgestiegen sind, spielen nun zwei Teams der neuen Spielgemeinschaft in der 2. Liga. Die SG Wohlen Mutschellen (Gruppe 5) ist das Leistungsteam – und die SG Mutschellen Wohlen (Gruppe 4) ist für Spieler, die weniger trainieren. Doch auch dieses Team ist erfolgreich gestartet. Gegen Horgen/Wädenswil II siegte man 32:21 (13:11). Sascha Rudi stand im Tor, Flavio Galliker (fünf Tore) und Joshua Schmid (8) waren die erfolgreichsten Freiwerfer. --red