Matchbericht: Eis vs. KTV Muotathal

Weit weg von der Überraschung

Handball, 1. Liga: Handball Wohlen – KTV Muotathal 15:31 (6:11)

Im Duell gegen den Leader sind die Rollen nach der Partie so klar verteilt wie vor dem Anpfiff. Gegen die starken Gäste aus dem Muotathal gibt es für die Wohler nichts zu holen. Die Innerschweizer sind während 60 Minuten in allen Bereichen klar überlegen und gewinnen am Ende deutlich.

Bereits vor Spielbeginn müssen die Wohler einen ersten Dämpfer einstecken. Nachdem im Vorfeld klar war, dass Topskorer Stefan Burgherr wegen der Corona-Impfung nicht spielen wird, verletzt sich Stammspieler Loris Faiss beim Einlaufen an seiner ohnehin lädierten Schulter. Damit fehlen den Bünztalern ausgerechnet gegen den souveränen Tabellenführer die beiden stärksten Kräfte in der Offensive.

Die Wohler wollten gegen den Leader überraschen. Doch die Gäste aus dem Muotathal hatten darauf gar keine Lust und gingen schnell mit 0:4 in Führung. Zwar sorgen die Hausherren danach für die ersten Tore und kämpfen sich mit 3:5 zurück. Mehr als ein kurzes Aufbäumen ist die Steigerung aber nicht. «Es ist das gleiche Bild wie in den letzten Wochen, die Gründe für unsere Leistungen sind bekannt. Muotathal zeigte eine gute Leistung mit wenigen Fehlern und agierte sehr effizient», sagt Wohlen-Trainer Generoso Chechele.

Hinten okay, vorne Flop

Mithalten können die Bünztaler im ersten Durchgang nur in der Abwehr. Zusammen mit ihren beiden Torhütern Dario Koch und Remo Hoffmann zeigen die Wohler in der Verteidigung einige gute Aktionen. Muotathal erzielt «nur» 12 Tore in der ersten Halbzeit. «Ich habe der Mannschaft zwei Aufgaben unabhängig vom Resultat gegeben. Wir wollten die schnellen Konter des Gegners unterbinden und ich wollte, dass wir bis zum Schluss motiviert bleiben. Das haben wir meiner Meinung nach erfüllt», so Chechele weiter.

Hauptproblem bleibt bei Wohlen das Angriffsspiel. Harmlos, zu statisch und geprägt von Fehlern sind die Freiämter für den Tabellenführer über die gesamte Partie keine Gefahr. Nur fünf Tore erzielen die Wohler in den ersten 30 Minuten. Wie man es besser macht, zeigen die Gäste. Angeführt von Spielmacher Alexander Sutter zeigen die Muotathaler eindrücklich, was es für ein gutes Angriffsspiel braucht. Besonders Sutter ist es, der auf der Rückraummitte-Position die Wohler meist im Alleingang beschäftigt.

21 Ballverluste im Angriff

Bei Wohlen dagegen sucht man dergleichen vergebens. Auch nach dem Seitenwechsel tun sich die Hausherren extrem schwer in der Offensive. Diverse Ballverluste und viele Fehlwürfe begraben im zweiten Durchgang schnell jeden Funken Hoffnung. Mit über 20 technischen Fehlern machen sich die Wohler zusätzlich das Leben selber schwer. Überhaupt sind die Freiämter nach dem Schlusspfiff in allen Statistiken klar unterlegen. Muotathal überzeugt dagegen auf ganzer Linie, gewinnt mit 15:31 klar und deutlich und untermauert seine Tabellenführung. Die Wohler bleiben mit null Punkten am Ende der Tabelle.

Immerhin: Bei Wohlen sorgt im Angriff der 17-jährige Joshua Schmid für Lichtblicke. Das Nachwuchstalent zeigt einige sehenswerte Treffer und macht Lust auf mehr. Dazu gaben mit Samuel Scheiwiller und Noah Ihle zwei 17-jährige Nachwuchsspieler ihr Debüt in der 1. Mannschaft. --fre