Matchbericht Dagmersellen / Vorschau Handball Emmen

Gute Leistung, schlechter Lohn

Handball, 1.Liga: Dagmersellen – Wohlen 28:21 – am Sonntag gegen Emmen (15.30Uhr, Junkholz)

Eine beherzte und kämpferische Leistung eines Wohler Rumpfteams reicht in Dagmersellen nicht zum Punktgewinn. Die Wohler bleiben sieglos am Tabellenende. Am Sonntag ist ein Aufstiegskandidat zu Gast in der Wohler Junkholzhalle.

43. Minute. Wohlen jubelt. Ein Rückraumspieler hat gerade die 18:17-Führung erzielt. Der Favorit Dagmersellen wankt. Und das in der eigenen Heimstätte. Die Wohler überzeugen mit Willen, Geduld und Kampfgeist. Dazu sorgt eine clevere Taktik für Probleme bei Dagmersellen. «Wir konnten mit nur sieben Feldspielern anreisen. Daher haben wir bewusst mit wenig Tempo gespielt, um unsere Kräfte einzuteilen.

Daraus haben wir das Beste gemacht», sagt Wohlen-Trainer Generoso Chechele. Lange Zeit sind die Wohler auf Augenhöhe mit den Luzernern. «Für uns war dies trotz widrigen Umständen ein positives Spiel. Die ersten 50 Minuten waren das, was ich mir wünsche. Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht», so Chechele weiter.

Galliker und Burgherr trumpfen auf

Noch zu Beginn ist es der Hausherr, der den Takt vorgibt. Nach wenigen Minuten liegen die Zentralschweizer mit 4:1 in Front. Dann geht der Plan der Wohler auf. Tor um Tor spielen sich die Freiämter zurück in die Partie. Im Angriff sind es besonders die beiden Rückraumspieler Flavio Galliker und Stefan Burgherr, die mit ihren Aktionen immer wieder für wichtige Tore sorgen. Am Ende erzielen die beiden zusammen 15 der insgesamt 21 Tore. Galliker, der nach langer Pause wieder mit dabei ist, erzielt bis zum Schluss sieben Treffer. Burgherr ist achtmal erfolgreich.

Auch die Abwehr überzeugt. Angeführt vom starken Mitteblock um Noah Gautschi und Flavio Galliker machen es die Wohler dem Gegner schwer, Tore zu erzielen. Dazu sorgt der junge Dario Koch im Kasten für einige starke Paraden. Über 40Minuten bleibt Wohlen im Spiel und hält die Begegnung offen. «Wir hatten eine starke Abwehr und einen guten Angriff. Unsere Abschlussquote müssen wir sicher noch verbessern. Da lassen wir zu viele Chancen liegen», so Chechele. Die 18:17-Führung ist aber das höchste der Gefühle. Danach gerät der Wohler Motor ins Stocken. Vieles, was zuvor noch so gut geklappt hat, funktioniert jetzt nicht mehr. Mehr als zehn Minuten erzielen die Freiämter keinen einzigen Treffer mehr. Durch unnötige Ballverluste schenkt man dem Gegner einfache Tore. Und der Gastgeber nützt dies abgezockt aus. Die Zentralschweizer ziehen in der Schlussphase davon und feiern am Ende einen deutlichen Sieg (28:21). Die Truppe um Trainer Generoso Chechele muss so trotz guter Leistung weiter auf die ersten Punkte warten.

Es folgt der Aufstiegskandidat
Die nächste Chance auf die ersten Zähler der Saison haben die Wohler am Sonntag. Vor eigenem Publikum empfängt man in der Junkholzhalle (15.30 Uhr) den Aufstiegsfavoriten aus Emmen. Vor der Angriffsmaschinerie der Luzerner dürfen die Wohler gewarnt sein. Emmen strebt wie in den letzten beiden (abgebrochenen) Saisons den Wiederaufstieg in die NLB an. Angeführt vom früheren Nationalliga-A-Spieler Mark Schelbert erzielen die Emmer regelmässig über 30 Tore pro Match. Mit sieben Punkten aus vier Spielen lassen sich auch die Resultate in den ersten Meisterschaftsspielen sehen. Ausser einem Unentschieden gegen Olten konnte Emmen alle Partien gewinnen. «Wir müssen an das Spiel gegen Dagmersellen anknüpfen. Letztes Jahr gingen wir gegen Emmen unter. Das wollen wir sicher besser machen», sagt Wohlen-Trainer Chechele. --fre