Eis: Überraschender Aufstieg

Wohlen kehrt in die 1. Liga zurück

Ein Jahr nach dem Abstieg sind die Wohler Handballer wieder zurück in der 1. Liga. Die Freiämter gewinnen ihr letztes Spiel knapp gegen Volketswil/Witikon. Gleichzeitig verliert Hopfenperle gegen Baden II. Damit eroberten die Wohler den 3. Rang zurück. So weit, so gut. Am Montag fällt der Verband dann die Entscheidung, dass Wohlen ohne Aufstiegsspiele zum Aufstieg in die 1. Liga kommt. «Das freut uns. Und irgendwie ist es doch ein komisches Gefühl», sagt Trainer Generoso Chechele, der jetzt sein Amt abgibt und nun neuer Sportchef wird. Jetzt hat Chechele die Aufgabe, eine schlagfertige Truppe in der 1. Liga auf die Beine zu stellen. --spr


Plötzlich in der 1. Liga

Handball, 2. Liga : Wohlen gewinnt die letzte Partie – und feiert einen sehr unerwarteten Aufstieg in die 1. Liga

Wohlen gewinnt, Hopfenperle verliert. Der Verband entscheidet am Montag, dass die Wohler Handballer in die 1. Liga aufsteigen. «Ein komisches Gefühl», sagt Generoso Chechele, der nun plötzlich Aufstiegstrainer ist – und trotzdem sein Amt abgibt. Als neuer Sportchef hat er sich jetzt selbst ein Ei gelegt.

Stefan Sprenger, Wohler Anzeiger

Grosse Party. Die Wohler feiern am Samstagabend den Saisonabschluss in der Zanzibar. Und sie feiern auch ihren Sieg im letzten Spiel gegen Volketswil-Witikon. In der Zürcher Saalsporthalle ist es ein richtiger Krampf. Mit Glück, Leidenschaft und dem stark haltenden Goalie Dario Koch gewinnen sie 29:27 (14:15). Die Gastgeber kassieren dabei zwei Rote Karten wegen Unsportlichkeiten. Kurz nach Schlusspfiff macht die Nachricht die Runde, dass Hopfenperle überraschend gegen Baden II verliert. Wohlen ist auf dem 3.Rang. Alle denken, jetzt gibt es Aufstiegsspiele.

«Manchmal braucht es kein Ziel»

Doch der Verband entscheidet am Montag anders. Wohlen steigt in die 1. Liga auf. Generoso Chechele – oftmals kritisiert – ist plötzlich Aufstiegstrainer. Und damit wohl auch die Erkenntnis: Er hat eben doch vieles richtig gemacht. «Manchmal braucht es kein Ziel, um genau dieses Ziel zu erreichen», sagt er. Dass Wohlen jetzt plötzlich in die 1. Liga aufgestiegen ist, sei ein komisches Gefühl. «Natürlich freuen wir uns. Andererseits halten sich die Emotionen in Grenzen, da es einfach ein Entscheid des Verbands ist.»

Ähnlich sieht es Präsident Martin Laubacher. Er lacht. «Es ist schön», meint «Laubi», der in rund einem Monat sein Amt an Nachfolger Andreas Stierli übergibt. «Aufsteigen ist nie einfach. In meiner Amtszeit sind wir mehrere Male knapp gescheitert. Jetzt wurde es uns in die Wiege gelegt. Ganz unverdient ist es nicht, aber doch sehr überraschend.»

Der Verein müsse jetzt «gut arbeiten, wenn man den Klassenerhalt schaffen will». Die gute Nachricht: Das Team bleibt grösstenteils zusammen. Chechele gibt sein Amt ab an Trainer Ingmar Steiger und Co-Trainer Sascha Rudi.

Team bleibt zusammen – doch es braucht Verstärkungen

Chechele selbst wird Sportchef – und ist jetzt ebenfalls stark gefragt. «In dieser Saison war unser Ziel, ein Team zu formen, das in der 2. Liga mithalten kann und irgendwann in Zukunft vorne dabei ist. Und das Team soll längerfristig zusammenbleiben. Das ist beides gelungen», freut er sich. In den nächsten Tagen werden sich die Verantwortlichen von Handball Wohlen zu einem Meeting treffen und die weiteren Schritte besprechen. Denn es braucht noch Verstärkungen, da ist man sich einig. «Aber wir werden auch attraktiver als 1.-Liga-Verein», weiss Generoso Chechele. Die Wohler können sich – je nach Einteilung des Verbands – auf die Freiämter Derbys gegen Mutschellen und Muri freuen. Nebst den Wohlern steigen noch folgende Teams in die 1. Liga auf: Kreuzlingen II, Horgen / Wädenswil, Füchse Frick, Mutschellen, Willisau, Chênois Genève, KJS Schaffhausen, Vevey – und der Sieger aus dem Barragespiel zwischen den Seen Tigers und Birsfelden II. Es gibt so viele Aufsteiger, weil die 1. Liga auf nächste Saison hin von 32 auf 36 Mannschaften aufgestockt wird.

Die Abschlussparty am Samstag in der Zanzibar war also irgendwie auch die Aufstiegsfeier. Wobei: «An der GV am 23. Juni trete ich ab, danach werden wir nochmals feiern», verspricht Präsident Laubacher (der beim letzten Spiel auch mitspielte).