Der grosse Wurf - die Eröffnung der Sporthalle Hofmatten 2
Besonderes Handballspiel zur Eröffnung der besonderen Halle – Wohler besiegen Murianer Altstars vor 300 Zuschauern
Wohler Anzeiger, Stefan Sprenger
Tränen fliessen, Tore fallen – und am Ende sind alle glücklich. Das Eröffnungsspiel für die neue Turnhalle Hofmatten war eine Ehre für die Handballer und unterhaltsam für die Zuschauer. Wohlen bezwingt Muri. Der Star des Abends war die neue Halle – und Architekt Urs Müller.
Die Hosenbeine hochgezogen, die Reaktion blitzschnell. Wohlens Legenden-Goalie Frank Koch krallt sich einige Distanzschüsse der Murianer Handballer. Fast wie früher. Beim ersten Abschluss von TV-Muri-Vorstandsmitglied Res Käppeli ist aber auch Koch machtlos und wird durch die Beine erwischt. Der genervte Lattenrempler von Koch und der lachende Jubel von Käppeli zeigen: Auch wenn es nur ein Plauschspiel war, so wollte man sich von der besten Seite präsentieren.
Extra aus Bayern angereist
Auf der Tribüne schauen über 300 Menschen zu. Das Eröffnungsspiel für die neue Turnhalle Hofmatten begeisterte. In der ersten Halbzeit duellierten sich die ersten Mannschaften von Wohlen und Muri. 14:14 stand es nach einem flinken Hin und Her zur Pause. Und dann kamen die Altstars aufs Feld. Die früheren Handballer von Wohlen und Muri bewiesen, dass sie zwar nicht mehr die schnellsten Beine haben, aber immer noch ein gutes Auge. Ruedi Bürgi, früherer Oberrichter des Kantons Aargau und Wohler Handballer, war begeistert: «Präsident Laubacher rackerte am Kreis, Koch parierte die Bälle im Tor, Sprenger machte sein Sprungwurftor und die jungen Wohler Altstars namens Schraner, Caduff, Schmid, Moser und Woodtli rannten den etwas älteren Murianer Kumpanen um die Ohren.» Die Wohler hatten mit Hannes Schaad gar einen früheren Protagonisten dabei, der extra aus Bayern angereist ist. Wegen einer Rippenprellung konnte der Kreisläufer aber nicht spielen. 29:20 gewinnt Wohlen am Ende. Die Halbzeit der Altstars endet 15:6 für Wohlen. Ein deutlicher Derbysieg. Nebensache. Bürgi findet: «Das Schönste am Spiel: Jung und Alt vereint auf dem Spielfeld. Ein Abend der gemeinsamen Freude und beste Unterhaltung in der wunderbaren neuen Umgebung.»
Müller mit Tränen in den Augen
Der herausragende Star des Abends war die tolle neue Halle, ein grosser Wurf. Wohlens Trainer Generoso Chechele, der mit seiner Firma Planea AG beim Bau der Halle involviert war, sagt: «Das Spiel war einfach nur top. Es war für alle eine Ehre, in dieser wunderbaren Halle das Eröffnungsspiel durchzuführen. Wohlen bezwingt Muri in der weit und breit schönsten Halle. Architekt Urs Müller hat das einfach top gemacht.» Vor dem Spiel übergibt Handball-Wohlen-Präsident Martin Laubacher ein Trikot mit besonderer Widmung an Urs Müller. Der Architekt, frühere Handballer und heutige Co-Trainer der Wohler ist sichtlich gerührt. Er macht den Anwurf für das Spiel, strahlt über beide Ohren und hat wässrige Augen. Müller holt sich zu Recht grossen Applaus ab. Auf einen Einsatz auf dem Feld verzichtete er allerdings. «So viele Menschen hatten Freude an diesem Spiel. So viele Menschen loben die neue Halle. Es freut mich einfach», so Müller.
Wo ist der Föhn?
Von allen Seiten gab es nur Lob für diese neue Halle, für dieses Schmuckstück. Stellvertretend darf Res Käppeli, Vorstandsmitglied des TV Muri, an dieser Stelle sein spitzfindiges und augenzwinkerndes Votum über die neue Hofmattenhalle erzählen: «Der TV Muri freut sich mit Wohlen über dieses Hallen-Geschenk. Überragend. Sensationell. Der Hallenboden ist wunderbar, leicht federnd und gelenkschonend. Ich hatte keinerlei Beschwerden. Perfekt. Der Kraftraum, das zentral gelegene Beizli, die ausziehbare Zuschauertribüne, da kriege ich Augenwasser. Einfach grossartig.»
Ziel von Muri: «Laubi» darf kein Tor machen
Einen Verbesserungswunsch hat Käppeli allerdings: «In der Garderobe gibt es keinen Haartrockner.» Da habe der «präsidiale Input» von Martin Laubacher gefehlt. «Im Vergleich zu ihm habe ich noch etwas Haare, sorry», meint Käppeli. Dass es keine Haartrockner gibt, ist bewusst. Das haben Abklärungen im Vorfeld des Baus ergeben. Die Haartrockner sind Energieschleudern, auf die man in der heutigen Zeit verzichtet.
Und auch wenn die «alten» Murianer Handballer um Stefan Frey, Martin Wyss, Peter Fischer, Jürg Burkart, Stefan Müller, Jerome Zucker und Käppeli ziemlich eins auf den Deckel kriegten auf dem Spielfeld, so haben sie ihr primäres Ziel erreicht: Die Murianer wollten mit aller Macht verhindern, dass Präsident Laubacher ein Tor erzielt. Das ist ihnen gelungen. «Laubi» nimmt es mit Humor: «Dafür habe ich einen Penalty rausgeholt und wir haben die schönere Halle.»
Laubacher, der Schaffer im Hintergrund, muss an dieser Stelle auch erwähnt werden. In den vergangenen Jahren hat er sich stets enorm für den Bau der neuen Halle eingesetzt – bei Gremien mitgewirkt und vollen Einsatz gegeben. In der vergangenen Woche war er zudem die treibende Kraft bei Handball Wohlen, der in minutiöser und aufwendiger Arbeit mit seinen Helfern den «Umzug» von der alten in die neue Halle bewerkstelligte. Ein riesiger Einsatz, den es zu loben gilt. Dass er nun in diesem Eröffnungsspiel kein Tor erzielte, ist ein kleiner Makel, der eigentlich total wurst ist.
Alle kamen verletzungsfrei raus
Die zweite Halbzeit, die mysteriöserweise nicht 30, sondern nur 20 Minuten dauerte, war für alle Protagonisten eine schöne Sache. Den Zuschauern machte es Spass, den Handballern auch. Und es kamen alle verletzungsfrei raus. Ein perfekter Abend für eine perfekte Halle. Die Wohler Handballer haben eine neue Heimstätte, wo man in Zukunft viele Siege feiern will. Und die gesamte Gemeinde Wohlen hat einen neuen Sporttempel, der für Jung und Alt eine Bereicherung ist.